Am Wochenende vom 27. Bis zum 29. März hatten 14 Mitglieder der Haßfurter Jugendfeuerwehr im Rahmen des mittlerweile vierten Berufsfeuerwehrtages Gelegenheit, in den Alltag eines Berufsfeuerwehrmanns bzw. einer Berufsfeuerwehrfrau hinein zu schnuppern. Von der Kleintierrettung bis hin zum Großbrand hatten die Jugendlichen und ihre Betreuer eine Vielzahl verschiedener simulierter Einsätze zu bewältigen.
Wie bei einer Berufsfeuerwehr (BF) wurden am Freitagnachmittag zu Dienstbeginn der Dienstplan für die kommenden 24 Stunden vorgestellt, sowie die Jugendlichen auf die verschiedenen Einsatzfahrzeuge eingeteilt. Im „Alarmfall“ hatten sie ihre jeweiligen Positionen dann möglichst schnell zu besetzen.
Nach der Fahrzeugkontrolle durch die Besatzungen und dem Abendessen ertönte zum ersten Mal der Alarmgong. Der Rüstzug wurde in die Sylbacher Kirchstraße gerufen. Dort stehe ein Keller unter Wasser. Ein mit Wasser gefüllter Faltbehälter simulierte den vollgelaufenen Keller, der von den Jugendlichen mithilfe von Tauchpumpen und Wassersaugern leergepumpt werden musste.
Gerade zurück von diesem Einsatz, wurde das Löschgruppenfahrzeug an den Haßfurter Hafen zur Erkundung einer verdächtigen Rauchentwicklung gerufen. Wie es auch im Alltag der Feuerwehr oftmals vorkommt, erwies sich dieser Einsatz als Fehlalarm.
Die darauf folgende Nachtruhe wurde bereits gegen zwei Uhr jäh unterbrochen. Der gesamte Löschzug wurde zu einem Scheunenbrand auf einem Aussiedlerhof in Sylbach alarmiert. Bereits auf der Anfahrt wurden offene Flammen gesichtet. Das Feuer stellte sich jedoch lediglich als ein Lagerfeuer heraus. Dieses wurde von den Jugendlichen mittels zweier Schnellangriffsschläche und mithilfe weiterer Hilfsmittel wie einer Wärmebildkamera abgelöscht.
Nach dem morgendlichen Wecken um 7 Uhr wurden die Positionen auf den Fahrzeugen neu eingeteilt und das Löschgruppenfahrzeug noch vor dem Frühstück zu einem Brandmeldealarm in die Robert-Bosch-Straße gerufen. Dieser stellte sich jedoch als Fehlalarm heraus. Die weiteren simulierten Einsätze wurden daraufhin um 8.23 Uhr und 9.15 Uhr durch zwei reale Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Haßfurt unterbrochen. Ironischerweise wurde die Feuerwehr ebenfalls zu zwei Brandmeldealarmen in die Robert-Bosch-Straße alarmiert, von der die Jugendlichen gerade erst abgerückt waren. Auch hier war kein Eingreifen der Feuerwehr erforderlich.
Nach Rückkehr der „Alten“ rückten die „Jungen“ in die Augsfelder Straße aus. Dort war ein Verletzter – dargestellt von einer Übungspuppe – unter einer Mulde eingeklemmt. Er musste mithilfe verschiedener Hebegeräte befreit werden, was eine komplizierte Rettungsaktion nötig machte.
Nach dem Mittagessen und einem weiteren Fehlalarm – diesmal am Schulzentrum – wurde eine Auszeit von den Einsätzen eingelegt. In dieser fuhren die Jugendlichen mit ihren Betreuern nach Schweinfurt, um die dortige Integrierte Leitstelle (ILS) zu besichtigen. Die Mitarbeiter der ILS gewährten der Jugendfeuerwehr einen Blick hinter die Kulissen ihrer Arbeit. Hierzu zählen die Entgegennahme von Notrufen, die Alarmierung von Feuerwehr- und Rettungsdiensteinheiten und die rückwärtige Unterstützung der Einsatzkräfte vor Ort.
Gerade zurück von der ILS wurden die Jugendlichen zu einem Großbrand am Bauhof alarmiert. Es wurde ein Brand im Dachgeschoss mit einer vermissten Person angenommen. Dies machte einen Innenangriff mit mehreren Atemschutztrupps, den Außenangriff mit der Drehleiter und zwei weiteren Rohren, das Verlegen einer langen Schlauchstrecke zur Wasserversorgung, sowie zahlreiche weitere Maßnahmen erforderlich.
Die letzten beiden Einsätze des Samstagnachmittags waren die Rettung eines (Stoff-)Tiers aus einem Baum in der Promenade und eine Personenrettung mittels Drehleiter aus einem Obergeschoss im Kleinängerlein. Um 20 Uhr war dann Dienstschluss und die Jugendlichen konnten die Zeit bis zum Sonntagmorgen für verschiedene Freizeitaktivitäten nutzen.
Die Planung des Berufsfeuerwehrtags hatte das Jugendleitungsteam übernommen und ihn zusammen mit zahlreichen weiteren Helfern aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr in die Tat umgesetzt. Ein großes Dankeschön geht an alle Helfer und alle, die ihre Häuser und Grundstücke als Einsatzstellen zur Verfügung gestellt haben. Dank ihnen konnte den Nachwuchsfeuerwehrleuten ein interessanter, lehrreicher und sehr praxisnaher Berufsfeuerwehrtag geboten werden.
