Aktuelles  

   
Alarmzeit: 02.01. - 05.01.2024
Meldung: Hochwasser
Einsatzort: Stadtgebiet Haßfurt
Alarmierte Einheiten: FF Haßfurt, FF Sylbach

 

In den vergangenen Wochen wurde die Stadt Haßfurt seit langem wieder von größerem Hochwasser getroffen. Über die Weihnachtsfeiertage stand zunächst ein Hochwasser am Main im Vordergrund. Mit Überschreiten der Meldestufe 2 hatte dieses am 26. Dezember seinen Scheitelpunkt erreicht. Eine Woche später blieb der Main leicht unterhalb der Meldestufe 2. Mit 362 cm am Pegel Römershofen erreichte jedoch die Nassach am 3. Januar einen Wasserstand, der nur knapp unterhalb historischer Hochwassermarken lag.

Zur Bewältigung beider Hochwasserwellen arbeiteten verschiedene Einrichtungen der Stadt Haßfurt eng zusammen. Unterstützt wurden sie auch von der Polizeiinspektion Haßfurt. Insbesondere die Mitarbeiter von Kläranlage und Bauhof waren über mehrere Tage rund um die Uhr im Einsatz oder in Rufbereitschaft. In täglichen Lagebesprechungen wurde die aktuelle Situation bewertet und zu ergreifende Maßnahmen abgesprochen. Nachfolgend werden die Arbeitsbereiche der verschiedenen Einrichtungen aufgezeigt und einige Erkenntnisse beleuchtet.

Kläranlage: Pegelüberwachung und Entwässerung

Die Kläranlage übernahm in beiden Hochwasserwellen die Gesamtkoordination, beobachtete ständig die Entwicklung der Wasserstände und informierte potenziell betroffene Anwohner. Außerdem steuerten die Mitarbeiter die Entwässerung über Kanäle, Rückhaltebecken und Pumpen. In diesem Zusammenhang machten sich verschiedene Maßnahmen der vergangenen Jahre bezahlt. So half beispielsweise eine neu eingebaute Pumpe dabei, die TV-Unterführung länger hochwasserfrei zu halten. Der wichtige Verkehrsweg war um Weihnachten lediglich zwei Tage lang überflutet und blieb in der vergangenen Woche durchgängig befahrbar.

Sehr bewährt hat sich auch das im Rahmen von Smart Green City eingerichtete System aus Pegelmessstellen und zugehörigem Dashboard. Auf der Seite smartcityhassfurt.de können unter dem Reiter „Pegelmessung“ die Wasserstände von Main, Nassach, Wässernach und Sterzelbach abgerufen werden. Nach Klick auf einen der Pegel stehen über den „Link zum Pegeltrend“ Detailinfos zu Pegelmessung, Wetterdaten und Niederschlag zur Verfügung. Auf Basis der Erfahrungen der letzten Wochen soll das System nun weiterentwickelt werden. So sollen beispielsweise Textbeschreibungen hinzugefügt werden, die anzeigen ab welchem Pegelstand bestimmte Straßen überschwemmt werden. Auch wenn das Dashboard keine offizielle Hochwasserwarnung darstellt, kann sich neben den Einsatzkräften auch die Bevölkerung über die aktuelle Entwicklung informieren.

Bauhof: Straßensperrung und Sandsack-Logistik

Der Bauhof führte regelmäßige Kontrollfahrten durch und sperrte von Überflutung gefährdete Straßen und Flächen ab. Weiterhin unterstützten die Mitarbeiter die Kläranlage bei der Freihaltung von Entwässerungsgräben und der Entfernung von Treibgut. Während der zweiten Hochwasserwelle versorgte der Bauhof außerdem die Einsatzstellen der Feuerwehr sowie gefährdete Anwohner mit Sandsäcken. Um auf weitere Entwicklungen vorbereitet zu sein, wurden wieder neue Sandsäcke gefüllt. Schließlich gehörte auch die Reinigung der verschmutzten Flächen nach Rückgang des Wassers zu den Aufgaben des Bauhofs.

Während der Großteil der Bevölkerung die aufgestellten Absperrungen beachtete, wurden sie von einigen Autofahrern und Fußgängern ignoriert. So wurden auch gesperrte Straßen weiter befahren und gefährdete Parkplätze weiter benutzt. Vereinzelt wurden sogar Sperrschilder entfernt und ins Wasser geworfen. Das erschwerte nicht nur die Arbeit des Bauhofs, sondern stellte auch eine Gefährdung anderer Autofahrer dar. Ebenfalls gefährlich waren die mehrfach beobachteten Spaziergänge hinter Absperrungen in Ufernähe. Speziell Kinder und Hunde können die Gefahren durch das schnell fließende Hochwasser nicht einschätzen. Hier ist erhöhte Aufmerksamkeit von Eltern und Haltern erforderlich.

Feuerwehr: Gefahrenabwehr und operative Unterstützung

In der weihnachtlichen Hochwasserwelle musste die Feuerwehr lediglich einige präventive Vorkehrungen unterstützen. Ausgelöst durch das starke Nassach-Hochwasser wurden in der Nacht zum Mittwoch jedoch auch Maßnahmen zur akuten Gefahrenabwehr nötig. Die Freiwillige Feuerwehr Sylbach sicherte ab 03:56 mehrere durch Hochwasser bedrohte Gebäude rund um die Bachstraße. Um 5:14 wurde auch die Feuerwehr Haßfurt zur Sicherung eines Gebäudes am Vogelsgraben alarmiert. Neben diesen Einsätzen unterstützte die Feuerwehr den Bauhof beim Füllen neuer Sandsäcke und bei der Durchführung regelmäßiger Erkundungsfahrten.

Aufgrund der glücklicherweise nicht zu hohen Wasserstände mussten die Feuerwehren der Stadt Haßfurt nur vereinzelt ausrücken. Bei weiterem Anstieg wäre ihnen in erster Linie die Aufgabe der Sicherung von Gebäuden mit Sandsäcken zugekommen. Weitere Maßnahmen hätten beispielsweise den Aufbau des Hochwasserstegs in Augsfeld umfasst. Mit diesem kann der Zugang zu dem ab bestimmter Wasserhöhe abgeschnitten Stadtteil sichergestellt werden. Zur Koordination der Gefahrenabwehrmaßnahmen wäre bei höheren Wasserständen außerdem die Einsatzzentrale im Haßfurter Gerätehaus besetzt und ein Führungsstab gebildet worden. Neben den nun beteiligten Akteuren wären dann auch weitere Gefahrenabwehrorganisationen wie das THW, das BRK und die Polizei eingebunden worden.

Verwaltung: Organisatorische Unterstützung und Einsatzplanung

Die Verwaltung unterstützte die Hochwasserbewältigung insbesondere in organisatorischer Hinsicht. Mit Unterstützung der Polizeiinspektion Haßfurt konnten die meisten Halter von Fahrzeugen auf Hochwasser-gefährdeten Parkplätzen kontaktiert werden. Die verbleibenden Fahrzeuge wurden auf Anweisung der Verwaltung abgeschleppt. Auch bei der Beschaffung von Kontaktdaten gefährdeter Anwohner machte sich die Einbindung der Verwaltung bezahlt. Schließlich richteten sich die gesamten durchgeführten und vorbereiteten Maßnahmen nach einem vorbereiteten Einsatzplan für ein HQ10, also ein durchschnittlich alle zehn Jahre auftretendes Hochwasser.

In den vergangenen Wochen hat sich dieser Einsatzplan erstmals in der Praxis bewähren können. Anhand der gemachten Erfahrungen wird er nun seitens Verwaltung weiter optimiert, um auf zukünftige Hochwasser noch besser vorbereitet zu sein. Dank der sehr guten Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte jedoch schon nach diesem Hochwasser ein positives Fazit gezogen werden.

 

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© Feuerwehr Haßfurt

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