Einen Großalarm gab es in der vergangenen Nacht am Haßfurter Bahnhof. An der Elektrolok eines Güterzuges war während der Fahrt ein Brand ausgebrochen. Der Zugführer stellte den Zug daraufhin am nächstgelegenen Bahnhof Haßfurt auf Gleis 3 ab. Dort wurde der Brand von einem Großaufgebot von Feuerwehren schnell unter Kontrolle gebracht und gelöscht.

Um 02:38 löste die Integrierte Leitstelle unter dem Stichwort „Brand Zug“ Großalarm für die Freiwillige Feuerwehr Haßfurt und weitere Wehren aus der Umgebung aus. Gemeldet wurde ein brennender Triebwagen, der sich auf dem dritten Gleis des Haßfurter Bahnhofs befinden sollte. Aufgrund der Nähe des Haßfurter Gerätehauses zur Einsatzstelle machten sich die ersten Einsatzkräfte zu Fuß auf den Weg, um die Einsatzstelle zu erkunden. Die Fahrzeuge der FF Haßfurt rückten wenig später über die Verlängerung des Feuerwehrhofes auf den Schotterplatz nördlich der Bahnlinie aus. Die Erkundung ergab, dass sich der Güterzug, der von zwei Loks gezogen wurde, in kompletter Länge auf Gleis 3 befand. In Brand geraten war das Drehgestell einer der beiden Loks, die etwa auf Höhe der Bahnhofsunterführungen zum Stehen gekommen war. Da die betroffene Lok stromlos geschalten war, konnte mit der Brandbekämpfung begonnen werden. Ein Trupp unter Atemschutz löschte den Brand zunächst ab. Ein weiterer Atemschutztrupp kontrollierte das Innere der Lok, um eine Brandausbreitung auf den Innenraum auszuschließen. Die Wasserversorgung für diesen „Einsatzabschnitt Nord“ wurde vom eigenen Hydranten der FF Haßfurt auf ihrem Hof aus aufgebaut.

Da bei der Meldung eines brennenden Zuges im Bahnhofsbereich von einem größeren Unglücksfall ausgegangen werden musste, wurden von Anfang an weitere Feuerwehren mit Atemschutzgeräteträgern und Löschwasser aus der näheren Umgebung alarmiert. Sie wurden dem „Einsatzabschnitt Süd“ mit Bereitstellungsraum Bahnhofsvorplatz zugeordnet. Von dort aus wurde ein weiterer Löschangriff über die Bahnhofsunterführung aufgebaut. Nach längerem Kühlen der Lok durch Atemschutztrupps von beiden Seiten und der Kontrolle mit Wärmebildkameras konnte schließlich „Feuer aus“ gemeldet werden.

Neben dieser Einsatzstelle im Haßfurter Bahnhof, löste die brennende Lok während der Fahrt weitere Brände aus. So mussten auch die Feuerwehren Gädheim und Schonungen ausrücken, um Flächenbrände am Bahndamm neben den Gleisen zu löschen. Auch die Bahnstrecke im Haßfurter Stadtgebiet wurde vorsorglich mit Wärmebildkameras kontrolliert. Hier war es jedoch zu keinen weiteren Bränden gekommen.

Während der Löscharbeiten wurde der Bahnverkehr zwischen Schweinfurt und Bamberg für mehrere Stunden komplett eingestellt. Die Feuerwehr Haßfurt war mit vier Fahrzeuge und 33 Einsatzkräften im Einsatz. Unterstützt wurde sie von den Feuerwehren aus Augsfeld, Prappach und Wonfurt, die mit insgesamt fünf Fahrzeugen angerückt waren. Ebenfalls im Einsatz waren die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung, der Fachberater des THW, das BRK, die Polizei, der DB-Notfallmanager und die Bundespolizei.